Liebe Festival-Fans,

wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr unser Festival am gewohnten Platz am alten Gaskessel veranstalten können.

Anfang August 2024 steigt ab 19:30 Uhr das diesjährige Highlight unter dem Galgenberg.

Im bezaubernden Ambiente erwartet alle Besucher*Innen ein liebevolles Festival mit außergewöhnlichen Momenten für Leib, Ohr und Seele!  

Wie so oft in der Musik: Die Mischung macht’s. Seit über 20 Jahren versuchen die Macher des Aalener Galgenberg-Festivals, im Festival-Programm große Namen der Musikgeschichte mit jungen Talenten zu mischen. So auch diesmal: Am Festival-Samstag, 3. August, werden die „alten Hasen“ aus den 1970ern von „Kraan“ eingerahmt von einer Band um die junge Ami Warning und dem „Brass Funk Rap Deluxe“ von „Make A Move“ aus Berlins. Nicht fehlen darf natürlich das verbindende Element des Festivals am Freitag, 2. August: „Das Vereinsorchester –­ die Aalen-All-Star-Band“. Der Vorverkauf hat begonnen.

„Kraan“ braucht man in Aalen nicht mehr groß vorzustellen. Ganz wenige erinnern sich noch an ein Festival in den 70ern auf dem damaligen MTV-Gelände im Rohrwang, aber auch beim Galgenberg-Festival war die Band um den Ulmer Hellmut Hattler schon mehrmals zu Gast: 2002 und 2011. Lange galt die Band als „stärkster Live-Act Europas“, wie das Online-Magazin „It’s Psychedelic Baby“, schreibt. 2008 war Hattler mit seinem Soloprojekt beim Aalener Festival.

Was wäre die Geschichte der deutschen Rockmusik ohne Kraan? Nicht nur unvollständig, sondern vor allem um ein besonders buntes, höchst kreatives Kapitel ärmer. Die Band pflegte von den frühen 70ern an den Hang zur Spontaneität, genossen das Leben einer musikalischen Kommune in Wintrup. Hattler charakterisierte die Philosophie des Zusammenlebens seinerzeit mit den Worten: „Es herrscht hier eine freundliche Anarchie.“ Nach drei Studiowerken wurde im Oktober 1974 im Berliner „Quartier Latin“ ihr Doppelalbum „Kraan Live“ mitgeschnitten, eines der herausragenden Jazzrock-Alben jener Tage, das vom legendären Produzenten Conny Plank aufgezeichnet wurde. „Kraan“ wurde im Magazin „Sounds“ zur Gruppe des Jahres. Mit einem Auftritt 1992 auf der „Documenta“ in Kassel schloss die Kraan-Historie für das fast komplette Jahrzehnt der 90er-Jahre. Hattler spielte im Duo mit dem Trompeter Joo Kraus als „Tab Two“, Peter Wolbrandt ging zurück in seinen erlernten Beruf als Graphiker und Programmierer. Zum 30-jährigen „Kraan“-Jubiläum reformierte sich die Band im Frühjahr 2000 in der Besetzung Hellmut Hattler, Peter Wolbrandt, Ingo Bischof und Jan Fride und veröffentlichte Ende Juni 2003 ihr Comeback-Album „Through“, das auf wundersame Weise nahtlos an alte Tugenden anknüpft, ohne dabei angestaubt oder vom Zeitgeist überholt zu klingen. „Kraan“ blieb ein Füllhorn an Kreativität. Nach „Sandglass“ 2021 erschien 2024 „Zoup“.

Diesmal kommt die Band nahezu in Urbesetzung auf die Bühne am ehemaligen Gaskessel:­ Peter Wolbrandt an der Gitarre, dessen Bruder Jan Fride an den Drums, Hellmut Hattler am Bass und „Neuling“ Martin Kasper an den Keyboards. Mit dabei haben sie nicht nur zeitlose Musik wie von ihrem schlicht „Live“ betitelten Album von 1975, sondern auch Stücke von „Zoup“ von 2024, „Bikinian Rhapsody“ zum Beispiel.

Was Hattler und „Kraan“ so unter Musik verstehen, das erklärt ein Interview vom vergangenen August. Hellmut Hattler: „Ich wollte immer etwas Neues erschaffen. Wir wollten vor allem originell sein, also keine Kopien, sondern alle unsere musikalischen Erfahrungen mischen“, sagte er. Und das ist ihm bis heute gelungen. „In meiner Jugend in Ulm wurde ich mehr oder weniger von klassischer europäischer Musik beeinflusst. Nur mein älterer Cousin brachte mir Elvis Presley oder Little Richard bei. Das beeinflusste mich – aber vielleicht auch meine Aversion gegen die Geige, die ich bis 13 spielte.“ Lange wurde die Band übrigens vom aus Aalen stammenden Walter Holzbaur gemanagt.

Ganz anders geht Ami Warning, die den Festival-Samstag eröffnet, an die Sache ran. 1996 als Tochter des aus Aruba stammenden Roots-Reggae-, Ragga-, Latin-Musikers Wally Warning in München geboren, brachte sie sich autodidaktisch das Gitarrespielen bei, begann in jungen Jahren als Bassistin in der Band ihres Vaters, schrieb mit 16 Jahren erste eigene Songtexte, veröffentlichte 2014 ihr erstes Album „Part of me“, war Support bei Milky Chance, Phillip Dittberner oder Suzanne Vega. 2022 gewann sie den Nachwuchspreis des Deutschen Musikautorenpreises. Ihre Musik beschreibt sie irgendwo zwischen Jack Johnson, einer weiblichen Henning May oder Tracy Chapman. Unterstützt wird sie live von einer Band.

Zitat aus der Pressemitteilung zum letzten Act des Samstags: „Von den Straßen Berlins bouncen ,Make A Move‘ auf die dicken Bühnen! Hier gibt es Bläser in Tutus, Bass und Gitarre pumpen den Groove, und das alles wird angeschoben von einem rappenden Drummer im Badeanzug. Klingt drüber? Ist es auch“. Zitatende. Im Herbst 2023 erschienen die ersten Songs von „Make a Move“ in vergrößerter Besetzung, Motto: „Beat ist fett“. Von da an ging’s live ab: Fusion Festival, Elbphilharmonie Hamburg, Heimathafen Berlin – und jetzt das Galgenberg-Festival.

In großer Vorfreude,

euer Galgenberg-Team